Umbaumodus im AutoCAD Architecture
Mit der Einführung von AutoCAD Architecture 2011 wurde wieder einmal auf die Rufe der Anwender seitens Autodesk gehört. Es wurde der Umbaumodus im AutoCAD Architecture eingeführt.
Die allgemeine Wirtschaftslage macht es deutlich.
Häuser zu erhalten, zu sanieren und sie zeitgemäßen Wohnbedürfnissen anzupassen ist eine Bauaufgabe mit Zukunft: Zahlreiche Altbauten, darunter auch etliche aus der Nachkriegszeit, stehen zur Renovierung an. Sei es, weil sie den geänderten Anforderungen an Komfort und Gebäudetechnik nicht mehr genügen, sei es, weil ihr Grundriss sich kaum mit modernen Wohnvorstellungen vereinbaren lässt. Dabei bieten viele dieser Bauten – egal, aus welcher Zeit sie stammen – meistens ein erstaunliches räumliches Potenzial.
Genau aus diesem Grunde wurde wieder einmal ein extrem leistungsfähiges Tool in AutoCAD Architecture 2011 integriert, welches früher separat zu erwerben war. Der Anwender erhalt somit ein integriertes Werkzeug, um Umbauplanungen schnell darzustellen und zwischen den verschiedenen Stadien einer Umbauplanung (dem Bestand, dem Abbruch und des Revisionsplanes) hin- und her zuschalten.
Leider ist die Stildefinition nicht korrekt auf die Bedürfnisse des deutschen Marktes integriert.
In diesem kurzen Workshop lernen Sie zum einen den Umbaumodus zunächst auf die Begebenheiten des deutschen Marktes einzustellen und zum anderen, die einfach zu erlernenden Tools effektiv zu nutzen. Das Eine oder andere bedarf dennoch der Erklärung.
Starten des Umbaumodus:
Sofern der Arbeitsbereich „Architektur“ von AutoCAD Architecture 2011 aktiviert ist, finden Sie auf der Registerkarte der Ribbon Leiste das Register „Verwalten“. Hier finden Sie auch den sogenannten „Renovierungsmodus“.
Sobald Sie darauf klicken, erscheint eine Dialogbox auf dem Bildschirm:
Sofern Sie noch nicht im Renovierungsmodus gewechselt waren, werden alle momentan vorhandenen Objekte als „Bestand“ also „vorhanden“ klassifiziert.
Über die Schaltfläche „Optionen“ können Sie in einen Dialog wechseln, in dem Sie die Darstellung der Objekte in Bezug auf Bestand, Abbruch sowie Neubau einstellen können. Hierzu jedoch später mehr.
Sobald Sie auf OK klicken, werden entsprechend der Einstellungen der Stildefinition Ihre Bestandswände augenblicklich anders dargestellt.
Vorher:
Nachher:
Durch das Wechseln in den Renovierungsmodus wird eine neue Darstellungskonfiguration erzeugt, welche den Namen der ursprünglichen Darstellungskonfiguration träge mit dem Vorspann „Renovierung…“
Anmerkung: Wie so oft, bieten wir Ihnen diesem Blogbeitrag eine DWG-Datei zum Download an. In dieser DWG-Datei sind bereits die Einstellungen entsprechend verändert worden, so dass sie den Gegebenheiten des deutschen Marktes entsprechen. Alternativ können Sie weitere Einstellungen vornehmen und diese entweder unter einem anderen Namen abspeichern oder den bestehenden Stilnamen „Deutschland“ überschreiben.
Hier können Sie die Datei herunterladen:
Bevor Sie das erste Mal in den Renovierungsmodus wechseln, sollten Sie sich bei der Dialogbox welche nach dem aktivieren des Renovierungsmodus erscheint, mit dem Button „Optionen“ (siehe im Screenshot unten links) beschäftigen.
Klick…
Diese sehr umfangreiche Dialogbox erschließt sich dem Anwender nicht auf den ersten Blick.
Auf der ersten Registerkarte „Darstellung“ definieren Sie die Darstellung der verschiedenen Objekte wie Wände, Türen, Fenster usw. nach der Bearbeitung. Die verschiedenen Optionen im unteren Bereich können jeweils nur verändert werden, wenn das entsprechende Optionsfeld links vor der Spalte aktiviert wurde. In dem hier gezeigten Beispiel wurde bereits der Renovierungsdarstellungsstil „Deutschland“ ausgewählt, welchen Sie in der ZIP-Datei von unserer Webseite erhalten.
Auf der zweiten Registerkarte „Layer“ werden die Einstellungen für die Layerzuweisung von Wänden, Türen, Fenster usw. nach der Bearbeitung festgelegt. Somit ist auch eine explizite Layerverwaltung der Bestands-, Abbruch und Neubauobjekte gewährleistet. Ebenso können diese Objekte auch auf komplett neuen Layer abgelegt werden.
Auf der dritten und letzten Registerkarte „Stile, Blöcke und Materialien“ können den Objekten bzw. Blöcken ebenso Prä- bzw. Suffixe hinzugefügt werden.
Arbeiten mit dem Umbaumodus:
Das Arbeiten mit dem Umbaumodus ist extrem einfach.
Objekte, die gelöscht werden sollen, werden einfach markiert und mit den herkömmlichen Methoden gelöscht. (Befehl Löschen oder die Entfern-Taste auf Ihrer Tastatur. Ggf. werden Wandverschneidungen über die bekannten Wandgriffe angepasst.
Soll ein Türaufschlag geändert werden, so braucht nur die entsprechende Türe angeklickt werden und über den Spiegelgriff der Türaufschlag verändert werden. Der ursprüngliche Türaufschlag bleibt bestehen und wird gelb mit dem Linientyp ABBRUCH dargestellt, der neue Türaufschlag wird rot dargestellt (für Neubau)
Objekte, die verschoben oder in der Größe verändert werden (z.B. Fenster) ermöglichen ein schnelles Arbeiten mit dem Renovierungsmodus.
Anmerkung: nach dem Verschieben eines Fensters wird die gelbe Solid Schraffur, welche den Abbruch kennzeichnet in den Vordergrund gebracht. Um das Neue, nun rot dargestellte Fenster über die gesamte neue Fensterbreite erkennen zu können ist das Fenster anzuwählen und über das Kontextmenü in den Vordergrund zu bringen. Alternativ können Sie dies auch nach dem Ändern über die Schnellauswahl der Eigenschaftenpalette bewerkstelligen.
Zeichnen Sie neue Wände oder verändern Sie bestehende Wände, so werden diese automatisch rot dargestellt. Hier gilt ebenso der Hinweis, dass eventuell die Wandverschneidung angepasst werden muss, um eine saubere Darstellung zu erhalten.
Auch beim Verändern eines Wandstiles von z.B. 24cm auf 11,5cm wird die neue Wand rot dargestellt und die alte 24er Wand in gelbe Farbe verändert.
Solange der Renovierungsmodus aktiviert ist, haben Sie noch zusätzliche Möglichkeiten, stets den Überblick über Ihre Umbauplanung zu behalten.
Über den Schalter „Abbruchplan“ schalten Sie in den Abbruchplan, über den Schalter „Revisionsplan“ aktivieren Sie den Plan, welcher nach dem Umbau aktuell wäre.
Hier können Sie jeweils zusätzlich aktivieren, ob Neue Objekte ausgeblendet werden sollen oder nicht. Beim Revisionsplan haben Sie dann die Wahl, abgebrochene Wände auszublenden, um lediglich den Revisionsplan auf Ihrem Bildschirm zu sehen.
Weiter rechts in diesem Buttonbereich können Sie Objekte ausblenden oder einblenden, welche die Eigenschaft „Abbruch“ oder „Neubau“ besitzen. Darunter finden Sie einen Auswahlbutton, welcher Ihnen ermöglicht, in die Optionen der Darstellungseigenschaften zu gelangen.
Weiter rechts können Sie explizit bestimmten Wänden die Eigenschaft „Abgebrochen“, „Vorhanden“ oder „Neu“ zuweisen.
Die Schaltfläche darunter ermöglicht Ihnen auf schnellem Wege Objekte auszuwählen, welche die Eigenschaft „Abgebrochen“, „Vorhanden“ oder „Neu“ besitzen.
Noch eine Schaltfläche darunter „friert“ oder „taut“ Wände temporär, um Probleme bei den Wandverschneidungen zu vermeiden.
Den Renovierungsmodus verlassen Sie mit einem Klick auf den rechten großen Button, welcher mit einem roten „X“ gekennzeichnet ist.
Die Arbeit mit dem Renovierungsmodus macht Sinn und bietet Ihnen ein wertvolles Werkzeug bei Ihrer Planungsarbeit.
Voraussetzung für die Nutzung des vollen Funktionsumfanges des Renovierungsmodus ist natürlich, dass der Bestandsplan in einem Architecture-Format vorliegt.
Sie können jedoch auch mit einfachen Liniengrafiken einen Sinnvollen Umbauplan erstellen. Hier ist der Funktionalität dieser Erweiterung durch die fehlende Intelligenz der Objekte Grenzen gesetzt.
Ebenso wird die Umbauplanung auch in der Schnittdarstellung angezeigt.
Sie benötigen mehr Unterstützung? Kein Problem!
Unsere Supportverträge im Überblick:
Easy
Perfekt zum Ausprobieren und alle, die kurzfristig Hilfe brauchen.
- pro Support-Zeiteinheit 6,-€
- Reaktionszeit max. 2 Tage
Medium
Standard Supportvertrag
- 20 Support-Zeiteinheiten / Monat inkl.
- unverbrauchte Anfragen verbleiben auf Ihrem Anfragekonto
- zusätzliche Support-Anfragen 5,-€
Profi
Die optimale Lösung für Ihr Unternehmen.
- 70 Support-Zeiteinheiten / Monat inkl.
- unverbrauchte Anfragen verbleiben auf Ihrem Anfragekonto
- zusätzliche Support-Anfragen 4,- €