MV-Blöcke bieten die Möglichkeit, 2D und 3D-Objekte miteinander zu kombinieren und diese gezielt je nach Ansichtsrichtung anzeigen zu lassen.

MV-Blöcke selbst erstellen

In dieser „Ausgabe“ geht es diesmal um komplexe MV-Blockdefinitionen am Beispiel eines Tisches sowie einer Höhenkote, welche mit einem benutzerdefinierten Befehl in die Zeichnung eingefügt wird. 

MultiView-Blöcke selbst erstellen mit AutoCAD Architecture

Die Beispieldateien zu diesem Beitrag finden Sie in nachfolgendem kostenlosen Download

AutoCAD Architecture bietet leistungsfähige Objekte. Gerade für die Beschriftung sind die seit langem eingeführten MV-Blöcke (Multiviewblöcke) interessant. 

Die MV-Blöcke sind nicht zu verwechseln mit Blöcken, welche auf Beschriftungsskalierungen wirken. Bei MV-Blöcken verändert sich beim Wechseln der Beschriftungsskalierung nicht nur die Größe der Objekte, sondern auch das Objekt an sich. Dies bedeutet, dass Sie entsprechend der gewählten Darstellungskonfiguration unterschiedliche Informationen in Ihrem MV-Block sehen. 

MV-Blöcke mit 3D und 2D-Objekten kombinieren: 

Wir erzeugen uns zunächst 7 Ansichten eines Objektes. Beispielsweise zeichnen wir einen Tisch. 

Ein MV-Block hat den Vorteil, dass er aus definierten Ansichtsrichtungen unterschiedlich dargestellt werden kann. Ferner kann man die Darstellung auch noch zusätzlich über die verwendete bzw. aktuelle Darstellungskonfiguration steuern. 

In diesem Teil von Akademie Kompakt möchte ich Ihnen zunächst folgendes zeigen: 

Wir erzeugen einen Tisch, welcher in der Darstellungskonfiguration „Eingabe 1-100“ als Strichzeichnung dargestellt wird. Schalten wir in die Darstellungskonfiguration „Ausführung 1-50“ um, so wird derselbe Tisch bzw. Block mit einer Pixelschraffur angezeigt. 

Da wir bei MV-Blöcken neben den Darstellungskonfigurationen auch die Ansichtsrichtung definieren können, müssen wir die vorgenannten 7 Objekte erzeugen aus denen wir dann ganz normale AutoCAD-Blöcke definieren. Wir benötigen folgende Blöcke für: 

Darstellungskonfiguration „Eingabe 1-100“ 

  • Vorne und hinten 
  • Links und rechts 
  • Oben 

Darstellungskonfiguration „Ausführung 1-50“ 

  • Vorne und hinten 
  • Links und rechts 
  • Oben 

Für die Isometrische Darstellung unabhängig von der verwendeten Darstellungskonfiguration 

  • 3D-Modell (aus Volumenkörper) 

Bei der Definition der Blöcke ist nur wichtig, dass der Einfügepunkt immer der gleiche ist. Sonst verspringen die Blöcke beim Umschalten einer Ansicht. 

Die Blöcke mit für die Darstellungskonfiguration „Ausführung 1-50“ habe ich mit einem Pixelbild versehen, welches in Autodesk Impression erzeug wurde. 

Hinweis: Autodesk Impression ist übrigens für Subscriptionskunden kostenlos im Subscriptionscenter verfügbar.  Wer seine Pläne grafisch aufpeppen möchte, sollte sich dieses hervorragend Tool unbedingt ansehen. 

Wichtig bei der Erzeugung der Blöcke (gerade bei den Ansichtsblöcken für links/rechts bzw. vorne/hinten) ist die korrekte Ausrichtung des Koordinatensystems. Das heißt, dass ein Block der von links/rechts sichtbar sein soll auch wirklich so gezeichnet wird. 

Sehen wir uns meine vorbereitete Zeichnung an. 

Doch zwischendurch mal einen kurzen Denkanstoß. Wieso benötigen wir eigentlich MV-Blöcke? 

Bei einem Tisch ist die Darstellung noch ziemlich einfach. Doch stellen wir uns ein Waschbecken oder ein Bidet vor. Angenommen wir würden hier ausschließlich 3D-Objekte verwenden, welche in den Seitenansichten angezeigt werden würden, so wäre die Darstellung alles andere als sauber. Durch die Konturen von gebogenen Flächen würde die Darstellung verwirren. Aus diesem Grunde kann man mit MV-Blöcken je nach Ansichtsrichtung unterschiedliche Darstellungen von Objekten definieren. 

Mit dem Standard AutoCAD-Befehl Block erzeugen wir uns nun 7 Blöcke. Vorher noch einen Blick auf das BKS ob die Z-Achse wirklich nach oben schaut… 

Sobald wir die Blöcke erstellt haben starten wir über die Multifunktionsleiste „Verwalten“ den Stil-Manager. 

Die MV-Blockdefinitionen finden wir unter den Mehrzweckobjekten in unserer aktuellen Zeichnung: 

Hier erzeugen wir uns mittels eines rechten Mausklicks eine neue MV-Blockdefinition und benennen diese mit „Tisch 3D“. 

Nun müssen wir unseren neuen MV-Block noch mit AutoCAD-Blöcken ausstatten. 

Wichtig für uns sind folgende Darstellungen: 

  • Modell-Darstellung  
  • Plandarstellungen 
    hier werden eigentlich nur unsere Blöcke definiert welche in der Draufsicht sichtbar sind. 

Wir können hier erkennen, dass zunächst die Darstellung gewählt wird. Dann sucht man sich den entsprechenden Block welcher für die gewählte Darstellung sichtbar sein soll. Als letztes definiert man dann noch aus welchen Ansichtsrichtungen der entsprechend ausgewählte AutoCAD-Block sichtbar sein soll. 

Sobald wir die Zuweisungen gemacht haben, können wir den MV-Block verwenden. 

Sinnvollerweise sollte man den MV-Block in einer Datei speichern, welche zentral im Netzwerk verfüg bar ist. Aus dem Stilmanager kann man sich dann den Block gleich auf eine Werkzeugpalette ziehen und sofort verwenden. 

Die Zentrale Stelle ist deshalb wichtig, da in dem Werkzeug, welches dann auf der Werkzeugpalette liegt, der absolute Pfad zur MV-Block-Dwg gespeichert wird. 

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